Innenweltreisen

Der Löwe und die Schafe

Die Klientin leidet unter einer Lebensmittelunverträglichkeit, die mit Magenschmerzen und Aufstoßen einhergeht.

In ihrer Innenwelt begegnet sie einem Löwen, der gefährlich ist und sich nicht dressieren lassen will. Die Eltern der Klientin sind sehr katholisch und wollten ihren Löwen für den Zoo dressieren. – Er will sich aber nicht dressieren lassen, soviel sie ihn auch schlagen. Solange er jedoch seine Kunststücke nicht macht, kriegt er auch nichts zu essen …


Kl.: Ich sehe Tiere, hohes Gras und Weite und eine Felswand geht da hoch.

Th.: Und kannst du schon deinen Löwen sehen?

Kl.: Da oben ist eine Höhle. Ich gehe jetzt hin zu der Höhle. Da ist der Löwe in der Höhle und der liegt da ganz ermattet. Dem geht es nicht gut , dem Löwen. Man sieht da jede einzelne Rippe.

Th.: Möchtest du ihm helfen?

Kl.: nein. Der liegt da so ganz ermattet.

Th.: frag ihn doch mal, warum er so matt ist.

Kl.: Warum bist du in einem solchen Zustand? Sie geben mir nichts zu essen und sie schlagen mich, die Wärter.

Th.: Kannst du die Wärter sehen?

Kl.: Meine Mutter und mein Vater. – Warum quält ihr dieses Tier, habt ihr einen Spass daran? Was soll denn das? – Der ist gefährlich und der will sich absolut nicht dressieren lassen. Wir wollen aus ihm einen Löwen für den Zoo machen. Er will sich nicht dressieren lassen, soviel wir ihn auch schlagen. Solange er seine Kunststücke nicht macht, kriegt er auch nichts zu essen. – Das geht doch nicht, das kann man doch nicht machen.

Th.: Hat der Löwe was mit deiner Nahrungsmittelunverträglichkeit zu tun?

Kl.: Löwe, hast du was mit meiner Nahrungsunverträglichkeit zu tun? – Ja, natürlich ja.

Th.: Laß mal deine Eltern auftauchen.

Kl.: Schaut einmal, weil ihr den Löwen so verkümmern laßt, kann ich jetzt fast nichts essen. Das ist ein Wahnsinn. Das ist furchtbar. Habt ihr kein Herz, schaut ihn doch mal an, mir bricht es das Herz, so leid tut mir das Tier. – Löwe, was können wir denn machen? – Er hat keine Kraft.

Th.: Möchtest du ihm helfen? – Klientin bejaht. – Dann binde ihn los und geh mal in den Löwen hinein und dann tritt deinen Eltern gegenüber, dann gibst du dem Löwen deine Kraft, oder überlege dir, was du tun könntest.

Kl.: Der Löwe ist am Ende. Ich bin jetzt in ihm drin, strecke die Pfoten von mir.

Th.: Was sagen denn deine Eltern dazu, wenn sie dich so sehn? Tun sie dir gerne weh oder haben sie es überhaupt gewußt?

Kl.: Ihr richtet mich doch hier zugrunde. – Es ist besser zu sterben als das wilde in die Welt hinaus zu lassen. Es ist ihnen lieber, wenn er sich nicht dressieren läßt, er ist tot. So ist das. Lieber tot als ungezähmt. – Ja, das ist sehr deutlich. Lieber tot als am Wilden, Mächtigen, Nonkonformen. Er läßt sich nicht dressieren. Er fügt sich da nicht. Er geht nicht in die Kirche. Er sieht nicht das Bußgewand an. Außerdem tötet er und das ist nicht erlaubt. Er ist ein Löwe. Er würde ja, wenn man ihn zu Kräften kommen ließe, die Schafe töten Diese Schafherde ist ja da auf der Wiese. Und die Schafe sind das ein und alles, deswegen, wegen der Schafe ist das. Diese blöden Schafe! Lieber haben die eine Schafherde als einen Löwen. Die ganze Wiese ist voller Schafe.

Th.: Es heißt doch immer, der Herr ist mein Hirte, hol den doch mal dabei, den Jesus. Frag ihn mal, ob ihm das denn so recht ist, ob er denn auch eine Rolle dabei spielt.

Kl.: Jesus, kommst du bitte. – Es ist alles ein Mißverständnis, ein tragisches Miß-verständnis. Der Löwe darf Löwe sein und die Schafe dürfen Schafe sein.

Th.: Haben deine Eltern das jetzt auch mit gehört und wie reagieren sie darauf?

Kl.: Sie sagen, das ist nicht der echte Jesus, den habe ich jetzt hergerufen. Die Priester sagen ihnen das. Das ist ein Zauberer, das ist nicht der wirkliche Jesus und sie sollen mir ja nicht glauben. Er weiß es besser. ….Was mach ich denn jetzt? Die haben auch ein Gewehr dabei, wenn ich den Löwen jetzt frei lasse, dann erschießen sie ihn. Wie kann ich jetzt den Löwen retten? Sie würden ihn wirklich erschießen. Es ist ihnen ernst. Das ist kein Spaß.

Th.: Frag den Löwen mal, was das bedeutet für dich, für dein Leben ,wenn du es darauf ankommen läßt, ihn freiläßt und die erschießen ihn.

Kl.: Löwe, was bedeutet das für mein Leben, wenn meine Eltern dich jetzt erschießen? ….das ist ja so ähnlich wie gestern, wieso ist das schon wieder, daß wer da erschossen und getötet werden soll. Löwe, was bedeutet das für mein Leben, wenn ich dich erschießen lasse? – Dann werde ich in die Schafherde integriert. Dann habe ich aber meine Ruhe, dann kann ich Gras fressen, und alle mögen mich, meine Eltern sind zufrieden und der Priester ist zufrieden und ich bin geschützt in der Herde und ich werde immer blöder und blöder und blöder. Und es ist mir alles wurscht, alles egal, ich will nur Gras.

Th.: Wie geht es dir denn, wenn dein Löwe ein Schaf ist?

Kl.: Das ist dann kein Löwe mehr, das ist dann ein Schaf.

Th.: Was empfindest du denn dabei, dass das jetzt ein Schaft ist? Wie geht es dir dann gesundheitlich?

Kl.: Das weiß ich nicht, ich muß jetzt mal probieren, wie das ist, ein Schaf zu sein. Jetzt werde ich gemolken.

Th.: Hast du dann deine Magenprobleme noch? Oder ist es vielleicht nur deshalb, weil du kein Schaf sein willst. Wenn du sagst, ok., ich bin ein Schaf wie tausend andere auch, ging es dir dann gut? Spür mal, was dein Magen dazu sagt.

Kl.: Magen, geht es dir gut als Schafsmagen? Dem Magen würde es besser gehen. Aber ich bin so dagegen. Ist das jetzt mein Stolz? – Ich kann mich nicht damit abfinden. Aber es würde sowas friedliches in meinen Körper kommen. Aber da ist was, was nicht ja sagen kann dazu. Ein Schaf ist blöd. Meinem Magen würde es besser gehen.

Th.: Das heißt, daß dein Magen rebelliert, ist ein Zeichen davon, daß du innerlich rebellierst, immer noch. Denn wenn du angepaßt wärst wie andere auch, hättest keine Magenprobleme.

Kl.: Ja, dann würde es mir gut gehen.

Th.: Dann hättest du zwar deine Natur verraten, aber was macht es …

Kl.: Aber vielleicht bin ich zu stolz. Vielleicht sollte ich demütiger sein. Vielleicht soll ich auch das Schaf in mir lassen.

Th.: Frag doch mal die anderen Schafe, was war ihr Grund um Schaf zu werden.

Kl.: Was war dein Grund um Schaf zu werden? – Die Demut.

Th.: Frag doch auch noch ein anderes Schaf.

Kl.: Die Unselbständigkeit. – Und was war dein Grund um Schaf zu werden? – Die Liebe. – Und du? – Die Gefräßigkeit. – Und du, du bist ja schwarz, was machst du hier? – Sei ruhig, die anderen merken nicht, daß ich schwarz bin. Ich bin ein Schaf, aber ein bißchen anders wollte ich doch sein. – Und du, warum bist du ein Schaf geworden? – Mir macht es Spaß, Wolle wachsen zu lassen. – Und du, das sind ja so viele, jedes hat einen anderen Grund, sagst du? – Weil ich mich hier sicher fühle, weil ich hier behütet werde. Man schützt mich hier vor den Wölfen, ich bin hier sicher und geborgen und es ist warm, ich kuschel mit den anderen. Ja, aber interessiert dich denn sonst nichts? Hast du nie die Idee gehabt, etwas anderes zu werden als ein Schaf? Bist du glücklich, Schaf? – Ja. – Schafe, alle herhören, seid ihr alle glücklich und zufrieden? – Ja, es ist schön, ein Schaf zu sein. – Es hat was für sich, die sind wirklich zufrieden.

Th.: Was hast du denn für Schafe in deinem Unterbewußtsein. Es sind deine Schafe. Frag mal Jesus, was mit dem los ist.

Kl.: Das ist ganz klar, ich kann den Löwen nicht raus lassen, denn der frißt die Schafe. Jetzt kommt da ein Schaf und sagt, ich laß mich gerne von einem Löwen fressen. Ich bin Schaf geworden, damit mich der Löwe frißt.

Th.: Dann mach den Löwen doch mal los und gib ihm das Schaf zu fressen.

Kl.: Ich gehe jetzt mit dem Schaf zum Löwen……..Löwengebrüll………. Löwe, ich würde so gerne mit dir mitbrüllen.

Th.: Wie geht es dem Löwen denn jetzt?

Kl.: Er hat sich aufgerichtet. Ich mache ihm jetzt die Kette los. Und er kommt aus der Höhle heraus …………. Die legen jetzt schon das Gewehr an. Was mache ich denn jetzt?

Th.: Was willst du denn machen?

Kl.: Ich erlaube es nicht. Ich stell mich vor den Löwen. – Ihr könnt den Löwen nur erschießen über meine Leiche.

Th.: Sag ihnen, sie sollen das Gewehr runternehmen.

Kl.: (mit Dhyando) Nieder mit dem Gewehr, legt sie dahin, zu meine Füßen. Und jetzt nieder knien! Jetzt vorbeugen, Hose runter. – schlägt und schreit, der Therapeut spielt Schüsse über den CD-Player ein.

Th.: Schau mal, was die Schüsse gemacht haben?

Kl.: Der Löwe hat die Kugel abgefangen und geschluckt. ….. und wieder ausgespuckt………….Das gefällt mir jetzt…… Die Eltern knien auch da mit nacktem Hintern und trauen sich nicht aufzustehen.

Th.: Wie fühlt sich das an? Was macht der Priester?

Kl.: Alle drei knien da mit nacktem Hintern, die beben und zittern.

Th.: Schau mal, was Jesus dazu sagt, ist ja schon heftig, was du da treibst.

Kl.: Das ist dasselbe wie mit den Pharisäern. Sie sollen zittern. Es ist echt, wenn sie zittern. ….Wenigstens ein Zittern. …. Das ist das, was ich gemeint habe, es wird Heulen und Zähnekirschen sein. Ich verstehe, ich verstehe.

Th.: Die spüren die Abweichung vom Leben. Und das ist das Heulen und Zähneknirschen.

Kl.: Die Verlogenheit, die Unlebendigkeit. Sie wollen das Leben knebeln und regeln. So wie die Schafe.

Th.: Dann schau dir mal die Schafe an, was machen die, jetzt wo der Löwe da ist. Der löwe hat noch eins gefressen, und noch eins und noch eins, noch eins, das schwarze. Das komische ist, die Schafe sind einverstanden. Ich brauche mich gar nicht zu entschuldigen. Es ist so. Die Schafe wissen das. Sie sind Schafe geworden und es ist das Schicksal der Schafe, daß ein paar vom Löwen gefressen werden. Die Schafe finden den Löwen nicht böse, nur diese…“Erlaube ihnen nicht aufzustehen.“ Sie sollen solange zittern bis es fertig ist mit Zittern. – Bleibt nur da. Vielleicht nützt es euch was und ihr kommt auf irgendwas drauf. Schaut mal, Jesus ist auch auf meiner Seite. Und das ist der richtige Jesus. Dreht euch mal um und schaut euch diesen Jesus an. Seht ihr da irgendwas von „das Leben knechten, dressieren“? Was seht ihr da? Jetzt sind sie echt erschüttert. – Kehrt um, kehrt um. – Total müssen die sich umdrehen.

Th.: Ja, das ist die Gnade, die auch gestern vorkam oder der Löwe.

Kl.: Der Löwe versteht sich so gut mit dem Jesus. Der Löwe hat ja auch dieses königliche. Der Löwe ist nicht nachtragend so wie Jesus. Der Löwe ist nicht nachtragend. Er sagt, ich bin der König der Tiere. Ich habe dafür zu sorgen, daß in meinem Reich Ordnung herrscht, alles seinen richtigen Platz hat. Und wenn ihr euch bekehrt, dann verschone ich euch. Wenn nicht,, dann freße ich euch. Nicht aus Hass oder Rache, sondern einfach, weil ihr mein Reich stört. – Ich würde euch nicht fressen, sondern töten und den Hyänen zum Fraß vorwerfen. Sowas wie euch will ich gar nicht fressen. – Das ist gut, der Löwe hat gesprochen. Das ist so beruhigend für mich, daß die Schafe einverstanden sind, daß der Löwe sie frißt. Das ist das größte dran. Das habe natürlich die dem Löwen eingeredet, daß er böse ist, weil er die Schafe frißt. …Löwe, wie ist es jetzt, wie geht es deinem Magen?

Du hast jetzt solange nichts gegessen, warst ausgehungert, wie geht es deinem Magen jetzt? – Fantastisch, ich habe ein gutes Gefühl im Magen. – Ist dir irgendwie übel, hast du Magendrücken? Mußt du aufstoßen? – Ich brülle! Wenn ich das Gefühl habe, ich muß aufstoßen, dann brülle ich, und wenn ich brülle, dann brauche ich nicht mehr aufzustoßen. Das Brüllen ist das Aufstoßen. Ich brülle, wenn mir danach ist, zu brüllen! – Löwe, was kann ich tun, daß du so in dem Zustand bleibst, in dem du jetzt bist, so stark und einfach herrlich? – Du hast schon was getan, indem du dich aus der Knechtschaft der Eltern und des Priesters befreit hast. Sei keine Dulderin. Das sind die Schafe. Das heißt, sag was, wenn was gesagt werden muß. Und schlucke nicht alles runter. – Hilfst du mir dabei, Löwe? – Wenn du mich läßt ja, jeder Zeit. – Ok., Löwe, ich mache jetzt mit dir eine Abmachung, daß ich dich ruf, wenn ich dich brauche und daß du dann präsent bist. Geht das? – Ja – Darf ich mal in dich hinein? Ich möchte diese Kraft spüren. – Löwengebrüll wird eingespielt.

Th.: Schau mal, in welche Szenen du gehen willst, was du verändern willst?

Kl.: Löwe, ich habe jetzt ein gutes Gefühl im Magen. – Der ganze Körper beginnt zu zittern.

Th.: Gut, laß deinen ganzen Körper zittern, alles geschehen lassen……..nichts tun, laß geschehen. … Der Löwe wird wieder lebendig, der kommt wieder in seine Power …. Spür mal deinen Kiefer …. – Gebrüll wird wieder eingespielt. – ….Schau mal, was deine Eltern machen und der Priester. Wie schauen die jetzt, wenn es dir gut geht?

Kl.: Mama, Papa und Priester, mir geht es jetzt endlich gut. Was sagt ihr dazu? – die staunen.

Th.: Und was sagt Jesus dazu, daß es dem Löwe wieder gut geht?

Kl.: Der war von Anfang an dafür…….. Das Gebrüll ist so wie Nahrung für mich. Wenn ich meine Stimme wieder habe, dann brülle ich. Löwe es ist ein Genuß dich brüllen zu hören. Das ist da herrlichste Geräusch. Und wenn ich ihn so anschaue, die Wunden sind geheilt, das Fell glänzt, er ist stark. Er hat sich regeneriert. Das finde ich so toll, ich habe so Angst gehabt, Löwe, daß du wegstirbst.

Th.: Kannst du sehen, es ist dieselbe Symbolik wie gestern, nur ein anderer Schauplatz. Die Wunden regenerieren sich, die Kraft kommt zurück.

Kl.: Wie lange wird das jetzt dauern?

Th.: Frag den Löwen.

Kl.: Löwe, wann wird das am Magen gut? Ich spürs ja noch immer, es ist ja noch nicht weg. – ein halbes Jahr. – Ok. Löwe, kannst du das noch beschleunigen? – Nein, es muß wachsen. Habe Vertrauen und laß es wachsen. Die Gesundheit wächst in dir. – Und das wird ganz sicher passieren? Für mich ist das so wichtig. – Schau ich habe dir jetzt gezeigt im Zeitraffer, wie ich gesund geworden bin. Schau mich an, so wirst du in einem halben Jahr auch da stehen.

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