Innenweltreisen

Forschungsbericht aus den Medien 1999

Multiple Personen

Schon 1995 wurden zwei Studien veröffentlicht (Uni San Diego + Uni New Haven), die mit Kernspintomographie bestimmte Gehirnbereiche von psychisch geschädigten Menschen (sexueller Mißbrauch) vermessen haben: Sie waren deutlich reduziert.
Multiple Personen sind seelisch stark geschädigte Menschen mit dadurch veränderten Gehirnen, denn Ereignisse prägen das Gehirn. Ein Bericht von GLOBUS, BR 1999.

Prägungsvorgänge sind durch Synergetik Therapie veränderbar.

„Das menschliche Bewußtsein ist wie ein Fluß. Trifft es auf ein zu großes Hindernis, teilt es sich. Das kann beliebig oft geschehen. Es spaltet sich, wenn der Mensch Gewalt ausgesetzt ist, die so brutal ist, daß eine Person allein sie nicht ertragen kann.“

Norma wurde als Kind mißbraucht und gequält, sie will nur verdeckt vor die Kamera, weil ihre Täter noch leben. Norma ist eine multiple Persönlichkeit. 33 verschiedene Personen leben in ihrem Körper. Aus ihr sind viele geworden, damit sie überleben konnte.

Norma: „Weil wir in den sechziger und siebziger Jahren in der Kinderpornografie verheizt worden sind und zu Gewaltvideos mißbraucht worden sind.“

Ist ein Kind schon sehr früh und immer wieder auf’s neue einer Situation ausgesetzt, in der es glaubt, sterben zu müssen, kann es einen Überlebensmechanismus entwickeln: Es spaltet sein Bewußtsein. Mit der Zeit entstehen aus den abgespaltenen Teilen eigenständige Persönlichkeiten, die wieder verschwinden, sobald die Gewalt wieder vorüber ist. Bei einer neuen Gewaltsituation kommen sie wieder zum Vorschein. Je länger und öfter ein Kind mißbraucht wird, desto mehr Persönlichkeiten können entstehen. Nur sie kennen die Gewalt und schützen das Kind. Wenn sie da sind, kann die Hauptpersönlichkeit verschwinden. Sie selbst weiß nichts von den Vergewaltigungen und Mißhandlungen. Die Fähigkeit zu spalten, wird zu einer Lebensstrategie.

„Ein Kind wurde von seinem Vater sexuell mißbraucht. Die Erfahrung dieser Gewalt und die Erfahrung, daß ihr Vater sie quält, erzeugen in ihr große Angst vor ihm und sie spürt furchtbaren Schmerz. Am nächsten Morgen wacht sie auf und geht zum Frühstückstisch und der Vater fragt sie sehr liebevoll, nun, wie geht es dir heute? Um mit dieser Situation umgehen zu können, muß dieses kleine Mädchen die Mißbrauchssituation der vorangegangenen Nacht abspalten und eine Persönlichkeit entwickeln, die einen sie liebenden Vater hat. Wenn sich diese, sich unvereinbarenden Situationen wiederholen, wird das Aufspalten in immer neue Persönlichkeiten zu einer Lebensstrategie – auch im alltäglichen Leben.“

Norma kannte nicht alle Innenpersonen, deshalb wußte sie auch nicht was passierte, wenn diese handelten.

„Ich hatte sehr große Zeitlücken. Ich kann mich an eine Situation erinnern, daß ich das letzte mal in der Schule war, da lag dick Schnee und ich bin irgendwann in dem Schulraum wieder aufgetreten, da blühten die Bäume und ich weiß nicht, was in der Zwischenzeit passiert ist und es ist ein sehr verwirrendes Gefühl gewesen. Und letztendlich das Gefühl, man hat sie nicht alle, ist verrückt oder man ist vertauscht worden als Kind…“

Schätzungsweise gibt es in Deutschland 40.000 multiple Persönlichkeiten – Frauen und Männer. Sie sind überwiegend Opfer sexuellen Mißbrauchs und exzessiver Mißhandlungen in frühester Kindheit. Multiple Persönlichkeiten sind keine Erfindungen der modernen Psychoanalyse. 

Bereits Anfang unseres Jahrhunderts waren sie bekannt. Gerieten aber unter dem Einfluß Freuds in Vergessenheit. Letztlich waren für ihn Erzählungen von sexuellem Mißbrauch eine Phantasie oder ein subtiler Wunschgedanke. Obwohl die multiple Persönlichkeitsstörung seit den achtziger Jahren im internationalen Diagnosekatalog aufgeführt ist, verneinen viele Psychologen und Psychiater ihre Existenz.

In Holland arbeiten Psychologen wie Onno van der Hart und Ellert Nijenhuis seit über 10 Jahren mit Multiplen. Auch sie kennen Anfeindungen und Unglauben seitens ihrer Kollegen. Mit ihrer Arbeit wollen sie wissenschaftlich nachweisen, daß es Multiple gibt. Deren Innenpersonen können sehr unterschiedlich sein.

 

„Sie können eigene Charaktere haben, sie können ihre eigenen emotionalen Empfindungen haben, ihre eigene Geschichte, ihre eigenen Erinnerungen – sie können ihre ganz eigenen körperlichen Befindlichkeiten haben, sodaß eine Persönlichkeit sehr schmerzempfindlich ist und eine andere dagegen kaum Schmerzen empfindet. Es kann auch sein, daß eine Persönlichkeit Allergien entwickelt und eine andere nicht, es kann sein, daß eine gespaltene Persönlichkeit einmal sprechen kann und dann wieder nicht oder da es auch einen Altersunterschied gibt, kann eine Persönlichkeit Auto fahren und eine andere nicht.

Diese Verschiedenheit kann sehr problematisch sein. Im multiplen System gibt es oft auch Persönlichkeitsanteile, die gefährlich sind, weil sie sich beispielweise selbst verletzen. Jede Person, die nach draußen gelangt, versucht ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu befriedigen.“

Norma: „Der Umgang ist manchmal schwierig, wenn eine Persönlichkeit auftaucht, die einfach jungendlich ist und nächtelang sich in Discos rumtreibt und dementsprechend viel Alkohol zu sich nimmt und das Leben einfach mal so genießt – in ihren Augen, das muß man ja berücksichtigen. Oder eventuell auch viel Männerbekanntschaften hat – sehr flüchtige – , um sich in dieser Form auch am Täter zu rächen. Das bedeutet, man muß sehr, sehr viel Verständnis entgegenbringen und das braucht Zeit – unendlich viel Zeit, um aufeinander zuzugehen, und auch solche Seiten zu akzeptieren und warum diese notwendig war.“

Für eine Multiple kann deshalb die Bewältigung des Alltags ein großes Problem sein. Sie weiß, das irgendetwas nicht stimmt. Merkt, daß sie Zeitlücken hat. Leidet unter Alpträumen und Flashbacks, während derer sie blitzlichtartig Gewaltsituationen vor ihrem inneren Auge sieht, hört Stimmen und hat neben dem Gefühl einer ständigen Bedrohung Angst vielleicht verrückt zu sein. Es kann viele Jahre dauern – mit oder ohne Therapie – bis sich die verschiedenen Personen einer Multiplen einander kennengelernt haben und bereit sind, miteinander zu kooperieren, um gemeinsam den Alltag zu regeln. Diese Zeit ist meistens chaotisch und schwierig. Ein großes Problem sind die Auslösereize, die sehr unterschiedlich sein können.

Ellert Nijenhus hat sich neben der Therapie auch der Forschung verschrieben. Er will beweisen, daß sich das Bewußtsein spalten kann. Dazu werden die Gehirnaktivitäten mit dem PET-Skanner gemessen. Dem Patienten, wird eine radioaktive Substanz gespritzt. So können die Wissenschaftler überprüfen, welche Gehirnareale gerade durchblutet werden und damit aktiv sind.

Ein Mensch, der viel Gewalt erlebt hat, hat diese als Trauma in seinem Gedächnis gespeichert. Wird dieses Trauma durch Auslösereize angesprochen, verändert sich die Gehirnaktivität im Vergleich zum Normalzustand.

„Bei einem traumatisierten Menschen, zeigt sich hohe Aktivität im rechten Vorderhirn, sowie im hinteren Teil des Gehirns. Wenig Aktivität haben bestimmte Teile der linken Gehirnhälfte, die für den Sprachgebrauch zuständig sind. Das stimmt mit dem überein, was Patienten erleben, wenn sie ein Trauma wiedererleben. Es ist etwas, was sie nicht in Worte fassen können. Es sind Bilder, Gerüche – es ist so, als ob sie alles noch einmal durchleben.“


Untersucht werden deshalb bei einer Multiplen zwei verschiedene Persönlichkeiten. Eine Persönlichkeit hat Gewalterfahrungen, die andere nicht. Ziel ist es, zu beweisen, das bei der nicht traumatisierten Persönlichkeit andere Gehirnareale aktiv sind, als bei der mißbrauchten.

„Wenn die Multiple in einem neutralen, nicht traumatisierten Zustand ist, dann verändert sich ihre Gehirnaktivität nicht – ob sie einem Auslösereiz ausgesetzt ist oder nicht.“

Bislang wurden erst drei Multiple untersucht. Um sicher zu gehen, daß die vorläufigen Ergebnisse stimmen, müssen noch mehr diesem Verfahren unterzogen werden. Mit den Untersuchungen könnte nicht nur Licht ins Dunkle der Gehirnaktivitäten von Multiplen gebracht werden, man erhofft sich auch neue Erkenntnisse im Bereich der bewußten und unbewußten Verarbeitung von Erinnerungen und dem Bereich der Traumaforschung. Unser Gehirn ist nicht nur in der Lage, unendlich viele Eindrücke zu verarbeiten, es hat auch die Fähigkeit die Seele des Menschen zu schützen. Noch streiten sich Wissenschaftler, wie dies funktioniert: Ob durch Verdrängung oder Abspalten des Bewußtseins. Entsprechend problematisch: Wie müßte eine Therapie beschaffen sein? Auch darüber sind sich Psychologen und Psychiater noch längst nicht einig.

Allen Verhaltensauffälligkeiten gehen traumatisierende Erlebnisse voran... diese "zwingen" den Menschen zu "typischen Verhaltensweisen"...

In den Synergetik Therapie Einzelsitzungen geht der Klient in seiner Innenwelt in Kontakt mit diesen "alten" Energiebildern und ändert diese ab. Er trainiert diese Veränderungsarbeit gibt ihm/ihr in der Innenwelt - und analog in der Aussenwelt - dann echte Freiheit!

Handlungskompetenz
ICH - Stärkung
Integration der Teilpersönlichkeiten
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