Innenweltreisen

Synergetik-Session "Löwe"

Klient kommt in seine zweite Synergetik Therapie Einzelsitzung. Ich setze ihn auf dem Meer ab:

Kl: Ich denke, daß ich mich sehr wohl fühle, daß ich mich auf einer Insel bewege und die Wärme, die Sonne genieße und das Alleinsein.
Klient offenbart mit diesen Worten: „Ich denke, ich fühle…“ seinen Abstand zu seinen Gefühlen. Da er über viel Vorstellungsfähigkeit verfügt, ist es für ihn einfach, seine Bilder zu erzeugen. Doch wie energetisch echt sind sie?

Kl: Ich denke, daß ich mich gerne an den Strand legen würde, die Umgebung genießen, die Eindrücke sammeln und träumen. Die Sehnsucht nach Geborgenheit, nach einer Familie. Ja, ich denke, das ist es. Ich denke da an ein heiteres munteres Familienzusammenleben mit Frau und Kindern, mit Unternehmungen, Aktionen…

Die Kinder haben fröhliche Gesichter und ich lasse ihn in seine Kindheit eintauchen.

Kl: Ich denke, ich erinnere mich an eine Situation, wenn Dinge nicht so gemacht worden sind, wie sie der Vater wollte… Bestrafung, lange in den Ecken stehen, bis du schwarz wurdest, bis dir die Knochen weh getan haben.

Hier steckt sein Traumata, der Gefühlsabschneidung. Er soll sich noch einmal in der Ecke stehend spüren, doch er erklärt mir, daß sein Vater keine Macht mehr über ihn habe. Ich lasse ihn dies testen und er kann auch problemlos aus der Ecke weggehen:

Kl: Ja, ich trete ihm gegenüber, schau ihm ins Gesicht und sage ihm ganz klar, was das für ein Blödsinn war.
Ich lasse ihn diesen Protest direkt in der Du-Form sagen, denn damit wird das Unterbewußtsein konkret provoziert, was sich auch in seinen Bildern wiederspiegelt.

Kl: Er ist natürlich über diese Reaktion erstmal sehr erbost, fassungslos eigentlich, daß ich ihm Widerstand geboten habe, zu widersprechen.
Ich fordere ihn zu einem Experiment mit seinem inneren Löwen auf. Er soll seine Aggressivität repräsentieren.

Kl: Also ein mächtiger Löwe mit einer riesigen Mähne, ein tiefes Brüllen, athletisches Tier. Wir gucken uns gegenüber in die Augen. Der Abstand ist ungefähr 5 m.

Th: Ah ha, gut. Wenn du ihn so direkt anschaust, wie fühlt sich das an, sag ihm das mal, dem Löwen.

Kl: Also ich denke, daß ich da auf Konfrontationskurs gehen würde, nicht zurückweiche…

Th: Sag es ihm, sag’s ihm.

Kl: Also ich weiche nicht zurück, ich bleibe da, wo ich bin, ich guck dir in die Augen, egal, was du mit mir machst.

Th: Was sagt er, wie reagiert er? Du hast ihm ja ganz klar gesagt, was Sache ist.

Kl: Er läßt das Maul offen stehen und guckt verdutzt.

Ich spiele ihm jetzt Löwengebrüll von der Geräusche CD ein und teste damit seine wahre innere Wirklichkeit.

Kl: Er scheint doch stärker zu sein – du bist doch stärker als ich und flößt mir doch Angst ein. Ja, also da kann ich jetzt nicht sagen, daß ich da ganz ruhig bei bin, also da kommen doch, denke ich mal, gewisse Ängste, wenn ich dir in die Augen guck.

Th: Du guckst dir quasi deinen Energieanteil an, der jetzt für Aggression steht. Ich habe den jetzt nur etwas hochgeholt, also echter gemacht durch die Geräusche und die Geräusche gehen tief in dich hinein und holen etwas hoch, was echt ist. Dieser Löwe da, das ist deine Energie, die ist absolut echt, also, wenn der jetzt groß und gefährlich ist, heißt das auch, diesen Energieanteil hast du in dir, der ist groß und mächtig und hat schon riesen Power und wenn du Angst davor hast, dann heißt das, du hast Angst vor deiner riesen Power.
Du schaust ihr ja selbst ins Gesicht. Was du machen müßtest und was du machen sollst ist, dich mit ihr, also mit dir, mit deiner eigenen Power anfreunden. Es ist deine Energie, es ist dein Bild, es ist dein Ausdruck, die Energie gehört dir, aber wir haben so etwas gemacht wie eine Aufspaltung. Du schaust dir quasi auch gleichzeitig ins Gesicht. In dir ist dieser Löwe, dein eigener Löwe. So und jetzt kannst du dich mit ihm anfreunden, wie immer du das machst, ganz vorsichtig vielleicht, ein bißchen näher zu ihm, was immer hochkommt, drücke es aus, sag es ihm, du kannst ruhig sagen, ich habe etwas Schiß vor dir, aber ich komme dir jetzt einfach ein bißchen näher, irgendwie soetwas, sei nur ehrlich. Das einzige, was du machen mußt, ist ehrlich sein.

Kl: Ja, ich versuche mich jetzt zu nähern und ich will dir zeigen, daß ich nichts Böses will, ich möchte, daß du Vertrauen zu mir hast und daß du das akzeptierst und ruhiger wirst, daß ich dich streicheln kann, daß ich dich anfassen kann, daß wir Freunde werden, daß wir eins sind.

Th: O.k., dann trau´ dich mal und geh´ auf ihn zu. Ich lasse ihn brüllen, damit er echt bleibt.

Kl: Ja, du wehrst dich noch, aber ich merke, daß du langsam ruhiger wirst und daß meine Ängste schwinden. Ich bin natürlich noch sehr vorsichtig dir gegenüber, aber merke, daß ich dabei ruhig bleibe, und daß du dich immer mehr beruhigst, daß wir langsam mehr Vertrauen zueinander finden. Ich bin für dich da, so wie du für mich da bist. Ich akzeptiere dich, so wie du bist.
Ich erkläre ihm noch die zwei Möglichkeiten, den Löwen einzusperren, wo er eingehen würde oder ab und zu ausbricht, Amok läuft, einen Anfall kriegt und daß dies gefährlich sei. Je mehr er sich damit beschäftige, desto vertrauter werde ihm diese – seine eigene Energie.

Th: Jetzt such´ dir mal irgendein Beispiel, das so ganz real in deinem Leben existiert, wo du normalerweise etwas mehr Aggression, etwas mehr Durchsetztungsfähigkeit bräuchtest und da gehst du jetzt rein und nimmst den Löwen mit.
Er berichtet von einer Situation, wo er als Kind verhauen worden ist und seit dieser Zeit hat er Angst vor solchen körperlichen Gewalt – Situationen. Dort kann er sich jetzt durchsetzen, da sein Löwe Eindruck macht. Dann geht er mit seinem Löwen zu seinem Vater und redet sich alles von der Seele. Der Vater ist beeindruckt und überrascht. Der Klient fragt ihn:

Kl: Bist du bereit, mir in Zukunft Unterstützung zu geben, Hilfestellung zu geben, wenn ich sie brauche?
Er nickt, er nickt… ruft er freudestrahlend und überrascht! …

 

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