Innenweltreisen

Synergetik-Einzelsitzung: Engel und Unfall

Der Klient leidet unter häufigen Angstzuständen. In dieser Sitzung nimmt er wahr, dass er eigentlich von Anfang an nicht auf die Erde wollte. So hatte er bereits im Säuglingsalter einen schweren Unfall, hinter dem der unbewußte Wunsch lag, wieder ins Licht zu gehen. Zugleich bekommt der Klient in dieser Sitzung einen tiefen Kontakt zu seinem inneren Engel, welcher ihn immer begleitet und nach dem Unfall wieder auf die Erde zurückgeholt hat.

Der Klient betritt einen hellen Raum mit glänzendem Marmorboden. In der Mitte des Raumes sitzt eine mehrarmige Person im Meditationssitz. Sie fordert den Klienten auf, sich daneben zu setzen und reicht ihm dann ein kleines Gefäß. Als er daran riecht, sieht der Klient plötzlich eine indische Frau in Seidengewändern.

Th: Gut, frag sie mal, ob sie weiß, wie deine Suche oder deine Reise weitergeht. Wenn sie etwas weiß, soll sie dir das nächstwichtige zeigen.

Kl: Jetzt sieht sie irgendwie häßlich aus, so ein bisschen monsterhaft, sehr dunkelhäutig, so fellartig. Ich hab sie gefragt, was sie damit sagen will und sie hat gesagt, sie will mir meine Angst zeigen.

Th: Ja, sie soll dir mal zeigen, woher sie kommt, wo sie entstanden ist, oder was hinter dieser Angst steckt. Und wenn du bereit bist, dann folge ihr einfach mal. – Der Klient folgt ihr über den Flur in eine Höhle.

Kl: Überall in den Ecken lauern noch mehr solche Figuren. Ich frage sie, was ist das hier und sie sagt immer: „deine Angst“. – Sie verwandelt sich in einen Dinosaurier.

Th: So nach dem Motto – Hier handelt es sich um eine sehr, sehr alte Angst?- Klient bejaht und folgt der Gestalt weiter auf einem Weg, der jetzt durch einen Dschungel führt.

Kl: Jetzt stehen wir oben auf einem Hügel und schauen auf ein ganz weites Tal. In der Mitte sehe ich eine Stadt. Die ist irgendwie so kreisförmig angelegt und es sieht aus wie so spitze Stalaktiten, die von unten nach oben zeigen. In der Mitte sind die höchsten Spitzen und nach außen werden sie flacher. Jetzt kreist über der höchsten Spitze sowas wie so ein kleines Atom. Die Gestalt sagt, ich soll da mal hingehen. … Jetzt bin ich da bei diesen Steingebilden, die ich für eine Stadt gehalten habe – es ist aber keine Stadt – ich gehe jetzt zur Mitte, zu dieser Spitze hinauf. Da geht jetzt ein Treppe wie in Stein ge-meißelt hoch und über mir sehe ich dieses Atom. Das scheint jetzt sehr groß zu sein, und ganz weit oben ist im Himmel ein ganz helles Licht. … Jetzt ist es zersprungen, als ob eine Kugel zerplatzt. Und jetzt steht da plötzlich sowas wie eine Elfe. Sie fliegt jetzt los und winkt mir zu, ich soll mitkommen. Jetzt fliegen wir zusammen und ich fliege hinter ihr und ich sehe aus wie ein kleiner Junge. Ja, jetzt sehe ich mich als ganz kleiner Junge in einem Bett, vielleicht höchstens ein Jahr alt. Der Raum ist dunkel und es ist, als würde durch eine Tür ein bisschen Licht strahlen und mich anstrahlen. Und ich sitze da, habe die Arme hoch, ja, und gucke einfach so zu dem Licht hin. … Ich sitze jetzt in meinem Kinderwagen und wir sind irgendwo draußen – die Sonne scheint.

Th: Ja, spür nochmal, wie es sich anfühlt, Kind zu sein, Baby zu sein. Und da du so ein bisschen auf der Suche warst nach deiner Angst, kann es sein, daß du irgendein Ereignis wahrnimmst, wo deine Angst dran gekoppelt ist. Schau mal, welche Situationen jetzt von selbst auftauchen.

Kl: Jetzt sehe ich meinen Kopf von hinten, als würde man einen weichen Ball so seitlich von hinten zusammendrücken, so Beulen reinquetschen.

Th: Ja, das ist so ein Energiebild oder Symbolbild. Schau mal hin, wer macht das, in welchem Kontext steht das, was du da gerade erlebst?

Kl: Jetzt sehe ich zwei Sachen. Ich sehe mich auf dem Boden liegen als sehr kleines Baby und in der Luft fliegt ein kleiner Engel. Der Engel ist immer noch da und paßt auf mich auf. Und ich liege auf dem Boden und bin irgendwie gar nicht da. Ich hab die Augen zu und bin so weggetreten.

Th: Ah ja, was ist da passiert? – Der Klient fängt an zu weinen – Wenn du magst, erzähl ruhig ein bisschen, was passiert.

Kl: Ich sehe mich immer noch auf dem Boden liegen,.und so einen Türrahmen, und ich weiß, daß ich einen Unfall hatte.

Th: Ist der Engel noch da? – Klient bejaht – Ist das sowas wie, du wärst damals fast wieder weggegangen von der Erde, du wärst fast gestorben?

Kl: (weint) Ja. Jetzt seh ich einen Engel, der mich im Arm hält. Der spricht auch mit mir, aber ich kann jetzt nicht hören, was der sagt.

Th: Wenn es wichtig ist, was damals passiert ist, wenn du es wissen sollst oder mußt, dann soll er es dir zeigen. Dann schau es dir von außen an, das muß damals wie ein Schock gewesen sein für dich. Und spür ruhig, daß der Engel bei dir ist, daß dir nichts passieren kann.

Kl: Jetzt sieht das so aus, als wäre ich mit dem Engel irgendwo gewesen, wo es relativ dunkel war und ich hab den Eindruck, daß er mir gesagt hat, ich müßte wieder zurückgehen(weint). Und ich glaub, ich will das nicht. Es sieht so aus, wie ein Tunnel und unten stehen Leute und heben die Arme nach oben, als würden sie mich aus dem Tunnel rausholen wollen. Ich will aber nicht. Ich seh mich selber in dem Tunnel und ich hab auch Flügel und irgendwie will ich immer wieder zu dem Engel hin, aber es zieht mich nach unten.

Th: Kennst du dieses Gefühl manchmal auch in deinem heutigen Leben? So eine Sehnsucht – weg von hier, zu den Engeln oder woanders hin?

Kl: Ja, das hab ich eigentlich ständig.

Th: Sag das mal diesem Engel. Sag’s ihm einfach.

Kl: Ja. Ich hab ihm gesagt, daß ich bei ihm bleiben will, aber er sagt nichts, er hält mich nur im Arm.

Th: Spür einfach mal, wie gut es dir tut, daß er da ist und dich im Arm hält. Und spür auch mal, daß dieses Erlebnis dein ganzes Leben mitbestimmt hat, bis heute.

Kl: Jetzt bin ich ganz klein, vielleicht so drei Monate alt. Und jetzt hat er mich hinter den Tunnel zurückgeschickt und ich sehe wie er mir zuwinkt und wie ich mich von ihm entferne. Jetzt liege ich in einem Bett und bin wieder bei den Menschen und es es ist alles ziemlich dunkel eigentlich. Ich kann die Gesichter nur so ein bisschen erkennen. Meine Großmutter kann ich erkennen und ab und zu meinen Vater und ab und zu meine Mutter. Aber sie eigentlich fast gar nicht. Und alle stehen sie irgendwie drum rum und schauen. Ich bin im normalen Licht, aber um mich rum ist alles dunkel. Und der Engel ist schon fast weg.

Th: Wie ist das für dich, wenn du jetzt deinen Vater siehst, deine Mutter, deine Oma? Ist das schön für dich?

Kl: Die Oma, ja. Also, sie freut sich und nimmt mich auf den Arm. Sie freut sich, daß ich bei ihr bin. – Musik – Ich sehe jetzt einen Embryo. Aber meine Eltern tauchen irgendwie nicht so richtig auf. Ja, das war, glaub ich, alles nicht so toll.

Th: War das ganz tief auch der Grund, warum du schon mit ein paar Monaten wieder gehen wolltest – weil alles nicht so toll war?

Kl: Ich hab das Embryo gefragt, ob es nicht kommen will. Dann hat es mit dem Kopf geschüttelt. Es wollte eigentlich nicht.

Th: Ja, aber es muß trotzdem etwas gegeben haben, was das Embryo hierher gezogen hat, denn es ist ja gekommen. Frag es mal, was denn so wichtig war.

Kl: Es überlegt noch. Irgendwie, es antwortet nicht richtig. Ich versuch’s nochmal. Im Moment sehe ich wieder nur ganz viele böse Gesichter, komische Fratzen. Und einen Moment lang, als eine Person, wegen der ich vielleicht gekommen bin, hab ich für einen ganz kurzen Moment meine Ex-Freundin gesehen. Aber auch nur ganz kurz.

Th: Ja, dann red mal mit diesen Fratzen, mit diesen Gesichtern, und sag ihnen ruhig mal, was du ihnen sagen willst. Viel-leicht sowas, wie – Ihr seid häßlich, ihr macht mir immer Angst oder irgendsowas. Nimm deine Worte.

Kl: Ich hab ihnen gesagt, sie sollen mich in Ruhe lassen und ich möchte nicht mehr, daß sie da sind und sie würden mir immer meine Energie wegnehmen. Und ich hab ihnen gesagt, daß ich mich für Gott entschieden habe und dann sind sie abgehauen. Und dann erschien eine Landschaft. Die ist immer noch da und es ist jetzt, als würde ich über diese Landschaft fliegen. … Ich fliege immer noch und sehe gerade das Meer, so eine Strandgegend.

Th: Magst du mal ein bisschen beschreiben, was du wahrnimmst?

Kl: Das ist eine Landschaft, die ist sehr, sehr grün. Alles ist ganz frisch, sehr viele Wasserfälle und sehr viel grün und es ist ein schönes Abendlicht. Ja, und von oben sehe ich dieses Strandgebiet mit seichtem Meerwasser. Und jetzt seh ich schon wieder einen Engel, der steht am Strand. Der spielt da rum mit dem Wasser. Jetzt hat er mich gesehen. Er hat mir zugewunken, ich soll mal kommen. – Meeresrauschen, lange Pause – Ich bin immer noch an dem Strand und dieser Engel hat mich vorhin zu sich gerufen. Er nahm mich auf den Arm und dann war ich wieder ein kleiner Junge. Und ich war sehr glücklich und er auch und er schenkte mir sehr viel Liebe. Und plötzlich erschien meine Großmutter, die nahm mich dann auch auf den Arm. Und dann erschien mein Vater, der nahm mich auch auf den Arm und er sagte, daß er mich lieb hat und meine Mutter erschien und sagte mir auch, daß sie mich liebhat und nahm mich auch auf den Arm. Und dann spielte ich im Wasser und schaute über das Wasser und fühlte mich ganz toll. Und dann war ich älter, ich glaub fast so alt wie heute, vielleicht war es sogar heute, und ich stand vor dem Engel und er verabschiedete sich von mir und wurde immer durchsichtiger und zerfloß im Sand und einen Moment lang war ich ein bisschen traurig darüber und bat ihn, doch noch ein bisschen zu bleiben, und ich wollte wissen, ob ich ihn wiedersehe. Und dann ließ er sich nochmal ganz kurz sehen, war aber ziemlich transparant geworden. Und dann war er weg und dann hatte ich ihm so gefühlsmäßig die Frage gestellt, ob ich ihn wiedersehe und wo er jetzt ist und ob er jetzt so sehr verschwindet, daß ich gar keinen Kontakt mehr zu ihm habe. Und als Antwort gab er mir ganz intensiv das Gefühl, daß er in mir ist. Und für einen Moment hatte ich ganz intensiv das Gefühl, ich hätte selber Flügel und als Antwort hatte ich eben das Gefühl, daß er in mir ist.

Th: Ja, und spür mal, oder frag ihn doch mal, ob er kommt, wenn du ihn rufst, wenn du ihn bittest.

Kl: Ja, immer wenn ich diese Frage stelle, dann erscheint immer irgendeine Engelsfigur.

Th: Also, du siehst, du kannst jederzeit mit ihm in Kontakt gehen. Wenn du nach innen schaust, dann taucht er auf in irgendeiner Form.- Klient bejaht – Frag ihn auch, ob jetzt deine Angstzustände ein Stückchen sich aufgelöst haben. Schau mal, was er sagt dazu.

Kl: Ja, er lacht und sagt, ja. Manchmal hab ich das Gefühl, er ist ein kleiner Witzbold. – lacht – Ja, er ist einfach lustig. Er nimmt das nicht so ernst.

Th: Schön. Ich hätte gerne noch von ei-nem der Engel gewußt, ob du diese Geschichte, als du ein kleines Kind warst, jetzt so stehen lassen kannst oder ob du noch irgendwas aufdecken mußt.

Kl: Also, die Antwort lautet, ja, daß es ok. ist, so wie es ist.

Th: Ja, jetzt kannst du einfach mal gucken, ob du noch in eine Tür reinwillst, oder ob du es so stehen lassen willst.

Kl: Ja, auf der rechten Seite von dem Flur ist noch eine Tür. – Der Klient öffnet eine Tür mit der Aufschrift „Universum“. Er entscheidet sich dafür, mal kurz reinzuschauen. – Ja, im Moment sehe ich tatsächlich Planeten. Da schwirrt so ein richtiges kleines Sonnensystem durch die Gegend. … Also, irgendwie geht da nichts Vernünftiges ab. Da sind Comicfiguren. – Der Klient lacht.

Th: Ja, genieß es einfach. Nimm es einfach wahr und genieß es. – Musik – Schau mal, ob es da auch einen Raum gibt für deine Kreativität, also wo du deine Ideen für deine Bilder her hast (der Klient ist Maler).

Kl: Ja, da war ein Engel, der öffnete mir eine Tür, winkte mir zu und sagte, ich soll mal hineingehen. Und dann bin ich jetzt in einem Raum, da ist alles goldfarben und in der Mitte ist so eine Art Tisch, sieht aus wie eine Halbkugel und da sitzt ein Adler drauf und die Halbkugel öffnet sich und da drin ist alles voller Goldstaub. Und ich hab das jetzt in meinen Händen und laß das jetzt so durch meine Hände fließen. In dem Raum ist alles gold und rotgoldfarben. Ich hab den Engel gefragt, wo ich hier bin und er sagt, das ist mein Reichtum.

Th: Gut, was du übrigens machen kannst – du kannst immer wieder in diesen Raum gehen und du wirst viele Tips und Anregungen hier kriegen für deine Arbeit. Was ich jetzt noch gerne machen möchte zum Abschluß – geh doch nochmal in den ersten Raum zurück und schau mal, ob er sich verändert hat.

Kl: Ja, die Figur, die da saß, ist jetzt fleischfarben geworden, so wie wir, sehr weiblich und als ich die Tür öffnete, sah sie mich, sprang vor Freude auf, breitete die Arme aus und fing völlig an zu strahlen und sich zu drehen. Sie sagt, komm zu mir, nimmt mich in den Arm und wir drehen uns gemeinsam. Der Raum ist noch glänzender geworden, noch heller und außerhalb von dem Fenster ist jetzt anstatt dieser Schlucht alles schön grün wie ein schöner Garten. Und sie hat lan-ge schwarze Haare und sieht sehr weiblich aus.

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